Wasserstoff-Leitung
Emsbüren-Dorsten

Wasserstoff vom Emsland bis ins Ruhrgebiet

Zwischen Emsbüren in Niedersachsen und Dorsten in Nordrhein-Westfalen bauen wir ein Teilstück des großen Nord-Süd-Korridors für die deutschlandweite Wasserstoff-Versorgung von morgen. Mit der rund 100 Kilometer langen Neubauleitung schaffen wir eine Direktverbindung zwischen den geplanten Wasserstoff-Kernnetz-Projekten an der Nordseeküste und im Ruhrgebiet.

Der entstehende Wasserstoff-Korridor ermöglicht voraussichtlich schon ab 2030 den Transport der benötigten Wasserstoff-Mengen zu den Großabnehmern im Ruhrgebiet, im nachgelagerten Wasserstoff-Kernnetz und zu lokalen Kunden entlang der Trasse.

Aktuell bereiten wir für unseren Projektabschnitt in Nordrhein-Westfalen die Raumverträglichkeitsprüfung (RaumVP) vor, die im 3. Quartal 2025 starten soll.

Für den Projektabschnitt Niedersachen ist keine RaumVP notwendig. Hier arbeiten wir auf das Planfeststellungsverfahren (PFV) hin.

#H2EmsbürenDorsten
Abbildung: Geplanter Korridorverlauf der H2-Leitung Emsbüren-Dorsten (Planungsstand Q2/2025)

Projekttyp:
Neubau einer H2-Leitung

Gepl. Inbetriebnahme:
Ende 2029

Leitungslänge:
rund 100 Kilometer

Phase: Planung &
Korridorentwicklung

Leitungs­nennweite:
DN 1200 (120 cm)

Schutzstreifen:
5 m beidseitig der Leitungsachse

Projektmeilensteine (Planungsstand Q2/2025)

2024

  • Entwicklung Korridornetz
  • Vorbereitung Raumverträglichkeitsprüfung (RaumVP)
  • Stakeholder-Gespräche & (kommunale) Fachabstimmungen

2025

  • Vorbereitung & Start RaumVP in Nordrhein-Westfalen
  • Verzichtsanzeige RaumVP & Start Vorbereitung Planfeststellungsverfahren (PFV)
  • Beginn Rechtserwerb
  • Stakeholder-Gespräche, (kommunale) Fachabstimmungen & lokale Dialogangebote

2026-2028

  • Abschluss RaumVP in Nordrhein-Westfalen
  • Vorbereitung, Durchführung & Abschluss PFV
  • Durchführung Rechtserwerb
  • Stakeholder-Gespräche, lokale Info-Veranstaltungen & Baukommunikation

2028-2029

  • Baudurchführung
  • Beginn der Rekultivierung
  • Technische Abnahme & Inbetriebnahme
Abbildung: Korridorplanung H2-Leitung Emsbüren-Dorsten Projektabschnitt Niedersachsen (Planungsstand Q2/2025)

Projektabschnitt Niedersachsen im Detail

Auf Basis einer detaillierten Betrachtung des Projektraums, umfangreichen Fachabstimmungen mit den betroffenen Kommunen und einer vorläufigen Trassenplanung konnten wir Ende 2024 die Anzeige zum Verzicht auf Durchführung einer Raumverträglichkeitsprüfung stellen (gem. § 15 Abs. 4 S. 2 ROG).

Die Landkreise Emsland und Grafschaft Bentheim als zuständige Behörden sind unserer Einschätzung gefolgt und haben den Verzicht bestätigt. Daher können wir uns nun voll auf die Vorbereitung des Planfeststellungsverfahrens (PFV) konzentrieren.

Aktuell führen wir in diesem Kontext und zur weiteren Ausarbeitung des Trassenverlaufs Vorarbeiten (bspw. Baugrunduntersuchungen) im Trassenkorridor durch.

Ergänzend zu den Gesprächen mit den Kommunen und Behörden möchten wir unsere Planung auch der breiten Öffentlichkeit vorstellen und mit Interessierten in den Dialog treten.

Dabei haben wir für den Abschnitt Niedersachsen am 27. Mai 2025 in Emsbüren einen Dialogmarkt veranstaltet. Die gezeigten Unterlagen finden Sie hier noch einmal zum Nachlesen:

Projektabschnitt NRW
im Detail

Nach der erfolgreichen Antragskonferenz im November 2024 für die Raumverträglichkeitsprüfung (RaumVP) in Nordrhein-Westfalen, bewegen wir uns nun mit großen Schritten auf den Start der RaumVP Anfang des dritten Quartals 2025 zu.

Nach weiteren Optimierungen des Korridornetzes auf Basis der Hinweise der Träger öffentlicher Belange im Rahmen der Antragskonferenz konnten wir einen durchgängigen Antragskorridor (~600 Meter breiter Schlauch) identifizieren, der aller Voraussicht nach den Antragskorridor für die RaumVP bilden wird (s. Abbildung rechts).

Aktuell führen wir innerhalb dieses Trassenkorridors Vorarbeiten (bspw. Baugrunduntersuchungen) durch. Diese sind erforderlich, um in Vorbereitung auf das Planfeststellungsverfahren eine konkrete Trassenachse innerhalb des Korridors zu erarbeiten.

Im Vorfeld der anstehenden RaumVP haben wir entlang des Korridors drei öffentliche Dialogmärkte durchgeführt. Unsere Experten haben dabei den Planungstand präsentiert und standen für alle Fragen rund um das Projekt zur Verfügung.

Die Dialogmärkte für den Abschnitt Nordrhein-Westfalen haben stattgefunden:

  • 08. Mai 2025 in der Bürgerhalle in Coesfeld (Osterwicker Str. 1, 48653 Coesfeld)
  • 22. Mai 2025 im Treffpunkt Altstadt in Dorsten (Auf der Bovenhorst 9, 46282 Dorsten)
  • 28. Mai 2025 in der Bürgerhalle in Wettringen (Unter den Linden 6a, 48493 Wettringen)

Die gezeigten Unterlagen finden Sie hier noch einmal zum Nachlesen:

Abbildung: Korridorplanung H2-Leitung Emsbüren-Dorsten Projektabschnitt NRW (Planungsstand Q2/2025)

Die häufigsten Fragen zu unserem Projekt

Was ist das Wasserstoff-Kernnetz?

Der Aufbau des Wasserstoff-Kernnetzes ist eine zentrale Maßnahme zur Erreichung der Klimaziele. Mit rund 9.000 Leitungskilometern schafft es die Grundvoraussetzungen für den Wasserstoff-Hochlauf und somit für eine Dekarbonisierung der Industrie und des Mittelstands.

Die Fernleitungsnetzbetreiber wurden durch die Bundesnetzagentur (BNetzA) offiziell damit beauftragt, die Infrastruktur für den Wasserstofftransport bereitzustellen. Bis 2032 soll das Leitungsnetz wesentliche Wasserstoff-Standorte in Deutschland miteinander verbinden. Außerdem gewährleisten Hauptkorridore die Verbindung zu europäischen Nachbarländern.

Für das Kernnetz sollen bestehende Erdgas-Leitungen für den Transport von Wasserstoff umgerüstet sowie neue Leitungen gebaut werden. Thyssengas wird in NRW und Niedersachsen durch Umstellungen und Neubau insgesamt rund 1.100 Leitungskilometer zum H2-Kernnetz beitragen.

Warum brauchen wir die H₂-Leitung Emsbüren-Dorsten?

Mit der rund 100 Kilometer langen Neubauleitung verbinden wir die geplanten H2-Kernnetz-Projekte and der Nordseeküste und im Ruhrgebiet. Hierdurch entsteht ein H2-Korridor, der voraussichtlich schon ab 2030 den Transport der benötigten Wasserstoff-Mengen zu den Großabnehmern im Ruhrgebiet, im nachgelagerten Wasserstoff-Kernnetz und zu lokalen Kunden entlang der Trasse ermöglicht.

Die H2-Leitung Emsbüren-Dorsten…
– ermöglicht die Dekarbonisierung von Industrien aus den Bereichen Eisen & Stahl, Chemie, Raffinerie, Glas inkl. Glasfaser, Keramik- und Ziegelprodukte,
– ermöglicht die Einbindung von Power-to-Gas-Anlagen und Kraftwerken,
– verbessert die Importmöglichkeiten für Wasserstoff,
– schafft auch lokal entlang der Trasse für Industrie, Mittelstand und die regionalen Verteilnetzbetreiber eine Wasserstoff-Perspektive.

Wann soll die H₂-Leitung Emsbüren-Dorsten in Betrieb genommen werden?

Wir planen mit einer Inbetriebnahme Ende 2029. Um dieses Ziel zu erreichen, haben wir bereits 2023 mit dem Projekt begonnen und können bereits im dritten Quartal 2025 in die Raumverträglichkeitsprüfung für den Projektabschnitt in Nordrhein-Westfalen starten.

Wie ermitteln Sie den voraussichtlichen Antragskorridor?

Zur Festlegung des voraussichtlichen Antragskorridors bzw. der Vorzugstrasse orientieren wir uns an unseren Trassierungsgrundsätzen. Dabei prüfen und vergleichen wir eine Vielzahl von Kriterien, die sich unter anderem aus den gesetzlichen Anforderungen und der technischen Machrbarkeit ergeben, sowie die Raum- und Umweltverträglichkeit des Vorhabens.

Was sind die nächsten Schritte im Projekt?

In Nordrhein Westfalen bereiten wir die Raumverträglichkeitsprüfung vor, die im dritten Quartal 2025 starten soll. Dafür erstellen wir aktuell die umfangreichen Antragsunterlagen inkl. aller Gutachten und Untersuchungen. Parallel haben wir in Niedersachsen und Nordrhein Westfalen mit den vorbereitenden Arbeiten für die Planfeststellungsverfahren begonnen.

Darüber hinaus führen wir im Rahmen der frühen Öffentlichkeitsbeteiligung Gespräche mit betroffenen Stakeholdern und veranstalten im Mai vier Dialogmärkte für die breite Öffentlichkeit.

Was ist eine Raumverträglichkeitsprüfung?

Bei der Raumverträglichkeitsprüfung (RaumVP) werden die raumbedeutsamen Auswirkungen des Vorhabens dahingehend geprüft, ob sie mit den sogenannten Erfordernissen der Raumordnung vereinbar sind. Hierunter fallen zum Beispiel die großräumige Siedlungs- und Freiraumentwicklung in einer Region. Darüber hinaus wird das Vorhaben mit anderen raumbedeutsamen Planungen, wie z.B. andere Infrastrukturprojekte, abgestimmt.
Im Rahmen der RaumVP werden außerdem die überschlägigen Auswirkungen des Vorhabens auf die Umwelt geprüft. Hierfür werden Gutachten erstellt und bei der zuständigen Behörde eingereicht.

Die RaumVP findet unter Einbindung der Träger öffentlicher Belange sowie der Öffentlichkeit statt. Am Ende wird ein 600 Meter breiter Korridor festgelegt, in dem das Vorhaben aus Sicht der Raumordnungsbehörde raumverträglich umgesetzt werden kann.

Was ist ein Planfeststellungsverfahren?

Das Planfeststellungsverfahren (PFV) ist ein offizielles Genehmigungsverfahren für große Bauvorhaben und Infrastrukturmaßnahmen, wie zum Beispiel den Bau von Gasleitungen. Dabei werden Behörden (z. B. Umwelt- oder Naturschutzbehörden) und die Öffentlichkeit (also auch Bürgerinnen und Bürger) beteiligt. Ziel ist es, alle Interessen miteinander abzuwägen und den endgültigen Trassenverlauf zu genehmigen.

Im Rahmen des PFV werden unter anderem auch die Kompensationsmaßnahmen für Eingriffe in Natur und Landschaft festgelegt. Am Ende gibt es einen sogenannten Planfeststellungsbeschluss – die offizielle Baugenehmigung für das Vorhaben.

Wie kann ich Hinweise zum Projekt geben?

Im Rahmen der frühen Öffentlichkeitsbeteiligung führen wir aktuell Gespräche mit betroffenen Stakeholdern. Im Mai führen wir zudem vier öffentliche Dialogmärkte in Nordrhein Westfalen und Niedersachsen durch, bei denen wir über den aktuellen Stand der Planung informieren und Hinweise der Öffentlichkeit aufnehmen. Darüber hinaus können Sie sich mit besonderen Anliegen an unsere Projektadresse projekte@thyssengas.com wenden.

Wie sicher ist der Betrieb einer Wasserstoff-Leitung?

Der Transport von Wasserstoff über Leitungen ist eine erprobte und sichere Technologie, die in Deutschland bereits eingesetzt wird (z.B. H2-Leitung AIR LIQUIDE, NOWEGA-Wasserstoff-Leitung zwischen Lingen und Bad Bentheim).

Für H2-Leitungen gelten bei Bau und Betrieb dieselben hohen Sicherheitsstandards wie für Erdgas-Leitungen. Jede Leitung wird von einem unabhängigen Sachverständigen (TÜV) abgenommen.

Was ist der Unterschied zwischen der Thyssengas und der Thyssengas H2 GmbH?

Die Realisierung und den Betrieb unserer Wasserstoff-Projekte setzen wir mit der Thyssengas H2 GmbH um. Dabei greifen wir auf die langjährige Expertise der Thyssengas-Gruppe zurück. Als Teil der Thyssengas-Gruppe ist die Thyssengas H2 GmbH zuständig für den Aufbau und den späteren Betrieb des H2-Tansportnetzes.

In der Genehmigung der Bundesnetzagentur ist die Thyssengas H2 GmbH als verantwortliches Unternehmen für rund 545 Kilometer des H2-Kernnetzes benannt. Außerdem ist sie die Ansprechpartnerin für weitere H2-Ausbauprojekte mit rund 503 Kilometern.

Gemeinsam in die Energiezukunft

In unseren Projekten arbeiten wir gemeinsam mit den Betroffenen vor Ort an der besten Lösung! Wir setzen auf Dialog, auf transparente Informationen, persönliche Gespräche und Veranstaltungen vor Ort. Das Projektteam erreichen Sie jederzeit per E-Mail: projekte@thyssengas.com 

Hinweis: Die Realisierung und den Betrieb unserer Wasserstoff-Projekte setzen wir mit der Thyssengas H2 GmbH um. Als Teil der Thyssengas-Gruppe ist die Thyssengas H2 GmbH zuständig für den Aufbau und den späteren Betrieb des H2-Tansportnetzes. 

In der Genehmigung der Bundesnetzagentur ist die Thyssengas H2 GmbH als verantwortliches Unternehmen für rund 545 Kilometer des H2-Kernnetzes benannt. Außerdem ist sie die Ansprechpartnerin für weitere H2-Ausbauprojekte mit rund 503 Kilometern.